Wachstumsberechnung

Wachstumsberechnung bei Kindern und Jugendlichen


Wir führen Wachstums-/ Endlängenberechnungen bei Kindern und Jugendlichen durch.

Hierfür ist neben einer ausführlichen Untersuchung und Befragung die einmalige digitale Röntgenuntersuchung der linken Hand in nur einer Ebene notwendig.

Das Skelettalter gilt als eines der objektivsten Kriterien der körperlichen biologischen Reife eines Kindes. Die Kenntnis des Knochenalters ist daher für die Beurteilung des Entwicklungsstandes von Bedeutung. Bei Fragen, die sich mit Wachstumsstörungen, endokrinologischen Dysregulationen etc. beschäftigen, wird in der Diagnostik und Therapie die Skelettalterbestimmung regelmäßig vorgenommen. Darüber hinaus sind Wachstumsprognosen möglich. Für manche therapeutischen Eingriffe in der Orthopädie, sei es konservativ oder operativ, ist die Kenntnis des noch zu erwartenden Längenwachstums wichtig. Für zahn- und kieferkorrigierende Eingriffe in der Kieferorthopädie ist der Beginn des puberalen Wachstumsspurt entscheidend. In der Gerichtsmedizin stellt sich bei unbekanntem Geburtsdatum die Frage nach dem Alter eines Jugendlichen. Zur Schätzung des anatomischen Alters bedient man sich u.a. des Skelettalters.

Die Entwicklung des Skeletts erfolgt im Wesentlichen in drei zeitlich aufeinander folgenden Stadien. Pränatal werden die Diaphysen, die distale Femur-Epiphyse, die proximale Tibia-Epiphyse, der Talus, Calcaneus und das Cuboid angelegt. Nach der Geburt beginnt die Ossifikation und Differenzierung der Epiphysen. Ab dem 3. Lebensmonat werden an der Hand die Ossifikationskerne des Capitatum und Hamatum sichtbar. Die Epiphysen des Radius und der kurzen Röhrenknochen (Mittelhandknochen und Finger) erscheinen in der Regel erst im zweiten Lebensjahr. Von der Pubertät bis zum Ende des Wachstums kommt es zur Ausreifung der Epiphysen und zur Verknöcherung der Epiphysenfugen. Dies folgt einer gesetzmäßigen zeitlichen Reihenfolge mit Schwankungen bei einzelnen Knochen und Individuen unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit. Der Zeitpunkt des Erreichens eines bestimmten Entwicklungsalters ist abhängig von der Population und dem sozialen Umfeld.

Methoden zur Bestimmung des Skelettalters wurden schon frühzeitig vorgestellt. Zunächst wurde das Auftreten der Knochenkerne zur Skelettalterbestimmung herangezogen. Der Kinderarzt Rotch entwickelte eine entsprechende Methode und verwendete als erster den Begriff „anatomisches Alter“. Die röntgenologische Bestimmung des Knochenalters hielt er für geeignet, um die Schulreife eines Kindes zu beurteilen. Diese Methode wurde weiter entwickelt, erwies sich in der Folgezeit als wenig praktikabel, so dass später die Größe und der Reifungsstand der Epiphysenkerne herangezogen wurden. Wegen der großen Zahl der Epiphysen an der Hand, wählte man das Röntgenbild der Hand. Den Empfehlungen der Anthropologen folgend (anthropometrische Messungen an der linken Körperhälfte durchzuführen) wird das Röntgenbild der linken Hand verwendet.

Bei bekanntem Skelettalter und der aktuellen Größe des Kindes ist die Berechnung der prospektiven Erwachsenengröße möglich. Dabei sind die Methoden von Bayley - Pinneau, Tanner (TW2 und TW3) und Roche – Wainer – Thissen am weitesten verbreitet. In der neuen Fassung (TW3) verwenden Tanner und Mitarbeiter zur Berechnung der prospektiven Erwachsenengröße nicht mehr das Skelettalter, sondern die Reifepunkte (Summe der Punkte der einzelnen Stadien).